Achtsamkeit ist die Kunst im Hier und Jetzt zu sein.
Eine Lebenshaltung, die Zufriedenheit verspricht.
Achtsamkeit verspricht mehr Zufriedenheit und Freude im Leben. Aber was genau steckt hinter dem Modewort, das Einzug in viele Lebensbereiche genommen hat und als Allzweckwaffe zur Verbesserung der Lebensqualität erscheint?
Den Moment achten ohne zu bewerten. . .
Achtsamkeit bedeutet im hier und jetzt zu sein und zwar nicht nur körperlich, sondern auch mental.
Das ist für die meisten Menschen kein Normalzustand. Viele hängen mit ihren Gedanken entweder in der Vergangenheit fest, beschäftigen sich mit Sorgen oder denken über die Zukunft nach. Dieses Denken ist meist von der Hoffnung begleitet, dass sich irgendwann ein zufriedener Zustand einstellen wird.
Ein achtsamer Mensch hingegen achtet auf den Moment, ohne ihn jedoch zu bewerten. Das ist der zweite entscheidende Aspekt der Achtsamkeit. Wir neigen dazu, alles permanent zu bewerten. Achtsam sein bedeutet, diese Bewertung sein zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was gerade außerhalb der Gedanken ist. Eine einfache Übung dazu ist, sich auf den Atem zu konzentrieren und dadurch Distanz zu den Gedanken zu schaffen.
Mittlerweile sind auch viele Wissenschaftler davon überzeugt, dass mit Achtsamkeit – oft wird auch von Achtsamkeitsmeditation gesprochen – das Wohlbefinden gesteigert werden kann.
Vom Buddhismus in die Medizin
Das Konzept der Achtsamkeit stammt aus dem Buddhismus, in dem Meditationen eine große Rolle spielen. Die Achtsamkeit ist eine Haltung, die allen Meditationen zu Grunde liegt. Keine Meditation kommt also ohne Achtsamkeit aus, jedoch kann man auch ohne zu meditieren achtsam sein. Insofern vermischen sich häufiger die Begrifflichkeiten. Wenn etwa Wissenschaftler die Wirkung von Meditation erforschen, ist damit zwangsläufig auch die Achtsamkeit gemeint.
Für buddhistische Mönche gehört Meditieren zum Alltag
Achtsamkeit lässt sich lernen
Beim Radfahren die frische Luft wahrnehmen
Michael Huppertz, Psychiater und Psychotherapeut, ist davon überzeugt, dass man Achtsamkeit nicht nur mithilfe eines strengen MBSR-Trainings lernen kann, sondern auch durch einfache Alltagsübungen.
Statt täglich mindestens 30 Minuten zu meditieren, was vielen Menschen – jedenfalls anfangs – sehr schwerfällt, empfiehlt Huppertz achtsame Momente auf den gesamten Tag zu verteilen. Huppertz' Vorschläge für solche Momente umfassen schon das Aufstehen, bei dem morgendliche Routinen beobachtet werden sollen.
Andere Gelegenheiten, Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren, können sein:
- unter der Dusche auf das wärmende Wasser konzentrieren, anstatt über die To-Do-Liste des Tages nachdenken
- beim Frühstücken auf den Geschmack des Essens fokussieren – nicht auf den Einkaufszettel
- auf dem Weg zur Arbeit beim Radfahren die frische Luft wahrnehmen oder in der Bahn bewusst auf die Umgebungsgeräusche achten
Achtsamkeit kann auch bedeuten, Alltägliches aus einer anderen Perspektive zu betrachten und Routinen zu durchbrechen: etwa einen anderen Weg als üblich zu nehmen, Musik zu hören, die man sonst nie hört, oder mit der linken anstatt der rechten Hand zu essen.
Hier noch einenen ausführlicherer Erklärung zur Achtsamkeit. . .
Das war jetzt etwas viel auf einmal. . . .
Nimm Dir Zeit, Dich ein wenig zu entspannen :-)