Kannst Du so etwas feines auch wirklich richtig geniessen?
Wir haben fünf Sinne, mit denen wir genießen können.
Sei es ein schönes Bild, das unserem Auge schmeichelt, oder der Duft einer frisch gemähten Wiese. Auch eine eingängige Melodie, das Schmecken aromatischer Kräuter oder ein inniger Kuss können sinnliche Momente für uns sein.
Genuss - ein Fest für die Sinne
Die Sinne öffnen den Zugang zum guten Gefühl. Deshalb ist es wichtig, zuerst einmal die Sinne zu schulen. Sind Nase, Hände, Augen, Geschmackssinn und Ohren zum Empfang bereit, heißt es üben, üben, üben. Denn nur durch Erfahrung bekommen Sie heraus, was Ihnen in welcher Menge gut tut.
Jeder Mensch hat seinen Favorit-Sinn, auf den er am besten anspricht, sei es nun Schmecken, Riechen, Tasten, Sehen oder Hören.
Nicht viele Menschen machen sich darüber Gedanken, welcher Sinn ihnen am meisten liegt, aber wenn man sich einmal hinsetzt und darüber nachdenkt, dann findet man es schnell heraus.
Über das Wissen, welcher Sinn uns am meisten liegt, findet man auch einen leichten Zugang zum Genießen.
Die sieben Genussregeln
1. Genuss braucht Zei
(Ein emotionaler Zustand, insbesondere ein positiver, muss sich entwickeln können. Nimm Dir Zeit zu genießen, und schaff Dir im Alltag gezielt Freiräume dafür.)
2. Genuss und Genießen muss erlaubt sein
(Genussverbot,Tabuisierung aufheben) . . .oft haben wir genussfeindliche Einstellungen verinnerlicht wie zum Beispiel „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Man muss sich Genuss aber nicht verdienen. Erteile Dir immer wieder die Erlaubnis, sich etwas Gutes tun zu dürfen.
3. Genuss geht nicht nebenbei
Genuss kann nicht neben anderen Aktivitäten erlebt werden - ein Genusserlebnis braucht die ungeteilte Aufmerksamkeit.
4. Weniger ist mehr
(Durch Beschränkung wird der gesamte Reiz einer Stimulanz erst erfasbar)
5. Aussuchen, was einem gut tut
Bestimme selbst, was Du geniesst: Ob essen und trinken, Radtouren, Hobbys, Reisen - finde heraus, was Dir Genussmomente verschafft.
6. Ohne Erfahrung kein Genuss
Sammeln Sie Erfahrungen - so lernen Sie sich selbst kennen und er-schließen sich neue "Genussbereiche".
7. Genuss ist alltäglich
Genuss ist nicht nur in besonderen Situationen erlaubt - Genuss sollte ein Bestandteil Deines Alltags sein.
Wie du das Leben genießen lernst
Wann hast Du das letzte Mal ein Essen mit all deinen Sinnen genossen?
Wann hast Du es dir zuletzt mal so richtig gut gehen lassen?
Wie lange ist es her, dass Du mal einen ganzen Tag ohne schlechtes Gewissen im Bett verbracht hast?
Ich wette, zu lange!
Hektik, Pflichten und Zeitdruck. Ständig funktionieren müssen. Hier noch eine Liste abarbeiten, da noch einen Plan erstellen. Ins Kino können wir heute nicht mitkommen, weil wir noch zum Gruppen-Kurs müssen. Die Lasagne schlagen wir aus, weil wir gerade auf Diät sind.
Während wir in jeder Lebenslage versuchen, bestmöglich zu funktionieren, effizient zu arbeiten und Ergebnisse zu produzieren, bleibt eine ganz wichtige Sache auf der Strecke. Nämlich das, was das Leben ausmacht.
Das Leben geniessen lernen
Stelle Dir einmal die folgenden Fragen: Warum bin ich auf der Welt? Warum lebe ich?
Natürlich gibt es tausend mögliche Antworten darauf. Eine davon lautet aber: um es zu genießen!
Wenn wir mal für eine Sekunde in uns gehen, merken wir sehr schnell, dass es ein wunderbares Geschenk ist auf dieser Welt zu sein. Wir haben so viele Möglichkeiten….
Es gibt so viel zu bestaunen und zu bewundern: Atemberaubende Natur, wunderschöne Klänge, die Fähigkeit zu lieben, Freundschaft, herzliches Lachen, gutes Essen und und und….
Millionen von Eindrücken und wir sind mit allen Sinnen ausgestattet, um sie zu geniessen.
Das heisst: theoretisch könnten wir das. Denn praktisch scheint uns diese Fähigkeit leider abhandengekommen zu sein.
„Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.“ (Samuel Butler)
Durch den ganzen Optimierungswahn, die perfekt modellierten Lebensläufe, die Ernährungsempfehlungen an jeder Ecke und den Druck, immer effizient funktionieren zu müssen, wissen wir überhaupt nicht mehr, was loslassen heißt.
Was läuft also schief?
Die Kunst loszulassen
Wer geniessen will, muss loslassen können. Das ist wie beim Sex, wenn man ständig daran denkt, wie die eigenen Problemzonen jetzt wohl aussehen und ob sich die Hüften zu speckig anfühlen, wird man nicht auf seine Kosten kommen.
Gleiches gilt auch für alle anderen Bereiche des Lebens. Man muss auch mal alle fünfe grade sein lassen. Um genießen zu können, müssen wir im Moment leben und ihn mit allen Sinnen auskosten.
Das heisst auch, dass wir nicht schon wieder an später denken dürfen, wo wir die Wäsche noch aus der Maschine holen müssen oder daran, wie sehr der Tagesplan in Verzug geraten könnte.
Aber die meisten Menschen kommen aus ihrem Kontrollwahn gar nicht mehr heraus. Viele Menschen sind der Meinung sie müssten sich Genuss durch zuvor erbrachte Leistungen verdienen. Als wäre es nicht in Ordnung, es sich einfach mal so gut gehen zu lassen…
„Essen ist ein Bedürfnis, genießen ist eine Kunst.“ (Francois de La Rochefoucauld)
Die Einstellung "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ hat sich in unseren Köpfen so breit gemacht, dass wir Genuss ohne vorherige Mühe für nicht gerechtfertigt halten.
Lernen zu geniessen
Was also kannst Du tun um wieder mehr Genuss zu erfahren und dein Leben geniessen zu lernen?
Es gibt spezielle Trainings, die Schritt für Schritt lehren, wie wir mit voller Achtsamkeitim Moment verhaftet bleiben um wahrhaft zu geniessen. Im Grunde können wir uns das aber auch selbst beibringen.
Dafür brauchen wir nichts weiter als ein kleines bisschen Zeit und z.B. ein Stück Schokolade.
Stelle dir jetzt die folgenden Fragen und lass dich ganz auf das Experiment ein:
Wie fühlt sich das Stück Schokolade an? Wie riecht es? Wie sieht es aus? Schmilzt das Stück schon in deinen Fingern? Wenn ja, wie fühlt sich das an? Erkunde die Schokolade mit all deinen Sinnen. Jetzt beiß auch ein Stück davon ab, aber schluck es nicht gleich herunter. Lass vielmehr den Geschmack auf deiner Zunge wirken. Wie fühlt es sich an, wenn sich der Geschmack im Mund ausbreitet? Wie ist die Konsistenz der Schokolade? Knackig? Cremig? Verändert sich der Geschmack mit der Zeit?
Diese Fragen helfen dir dabei, den Moment ganz bewusst wahrzunehmen.
Das gleiche kannst du natürlich auch in beliebigen anderen Situationen machen. Z.B. beim Spazieren gehen. Halte einfach wieder einen Moment inne und spür den Wind, wie er sanft durch deine Haare weht. Wie riecht die Luft? Nach Regen? Kann man die Wärme der Sonne schon auf der Haut spüren? Welche Farben siehst Du? Zwitschern die Vögel? Was kannst Du sonst noch hören?
Beim Geniessen geht es also vor allem darum, in sich selbst hinein zu spüren. Was erlebe ich? Was sehe ich? Was schmecke ich? Was fühle ich?
Die Gefühle werden umso intensiver, je mehr Zeit wir uns dafür nehmen und je mehr wir im Genuss schwelgen.
Geniesse dein Leben
Wir müssen uns Genuss wieder stärker erlauben. Etwas mit allen Sinnen zu genießen sorgt unmittelbar für Entspannung und positive Gefühle. Wer genießen kann, weiß, wie er zu innerer Balance findet und im Augenblick lebt.
Das ist nicht nur eine wichtige Ressource für uns sondern macht das Leben auch gleich so viel schöner und lebenswerter.
Ich wünsche mir daher, dass du Dich diese Woche mindestens einmal so richtig dem Genuss hingibst. Du kannst dich in Musik verlieren, Essen mit all Deinen Sinnen kosten, die Bewegung deines Körpers genießen, eine wunderschöne Aussicht und vieles vieles mehr.
Was Du machst ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass Du es machst und das Du Dir den Genuss gönnst, auch ohne das du vorher fleißig warst.
Du hast es dir verdient!
Wenn Du Dir gleich jetzt den Link meiner Webseite speicherst und ab und zu bei mir hinein schaust, erinnerst Du Dich bestimmt daran, dass Du das Leben genießen sollst. . . :-)
Ich wünsch Dir ganz besondere Genussmomente. . .